Liebeskummer – Wann hört das endlich auf, weh zu tun?

Liebeskummer überwinden

Liebeskummer und Trennungsschmerzen sind auch für uns Erwachsene weit mehr, als dass es mit ein paar Tränchen und einem Taschentuch gelöst ist. Doch wann endet dieser Herzschmerz? Wann hört das nur endlich auf, so weh zu tun?

Da stehst du nun vor den Scherben deiner einstigen Beziehung. Fassungslos!
Ist das wirklich wahr? Ist das jetzt wirklich geschehen?

Du wurdest verlassen, einfach so vor vollendete Tatsachen gestellt.
Vielleicht hast du auch selbst einen Schlussstrich gezogen. Eine Kurzschlusshandlung, die gar nicht geplant war.

Doch jetzt, jetzt ist es aus.

Du hattest noch so viel vor – gemeinsam! Und auch wenn nicht immer alles perfekt war, es hätte doch bestimmt eine Lösung gegeben. Doch nun bist du allein.

Was soll denn jetzt bloß aus dir werden? Vom Schmerz überwältigt, bleibt eine große Leere und Hilflosigkeit.

Warum tut es nur so weh?

Eine unerwartete Trennung hat dramatische Auswirkungen auf unsere Psyche, unser Selbstwertgefühl bis hin zu körperlichen Schmerzen. Es ist eine qualvolle Zeit des Verlustes, des Herzschmerzes, der Angstgefühle und der Selbstzweifel. Wir werden mit Weinkrämpfen überrollt und reagieren mit Appetit- und Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Perspektivenlosigkeit.

Die Stärke unseres Schmerzes wird beeinflusst von der Bedeutung, die die Beziehung für uns hatte. Auch die Intensität und die Investition in das gemeinsame Liebesglück sind ausschlaggebend für den Leidensgrad.

Ein Stück gemeinsame Geschichte findet hiermit ein Ende. Häufig gibt es Kinder und Abhängigkeiten, die in einen ohnmachtsähnlichen Zustand führen können.

Wissenschaftlich wird Liebeskummer mit einem Drogenentzug gleichgesetzt.

Nach einer Trennung verspüren wir ein starkes Verlangen nach dem jetzigen Ex-Partner. Wir leiden körperlich und psychisch. Wir möchten ihm/ihr wieder nah sein, obwohl ein Fünkchen Verstand weiß, dass es unseren Schmerz intensivieren würde.

Die Trauer über unseren Verlust und dem damit verbundenen Herzschmerz wird zum Lebensmittelpunkt und wir vernachlässigen unsere Verpflichtungen und Interessen. Es ist ein plötzlicher Nähe- und Liebesentzug von einem geliebten Partner, dessen Verlust uns zutiefst leiden lässt.

In 4 Phasen durch den Liebeskummer und Trennungsschmerz

Leider gibt es keine Abkürzung durch deinen Herzschmerz. Wir müssen alle durch diese vier Phasen:

1. Phase: Der Schock und das Nicht Wahrhaben wollen

Die Phase 1 beginnt sofort nach der Bekanntgabe der Trennung. Wir sind geschockt und wollen gar nicht wahrhaben, was soeben passiert ist. Wir glauben an einen schlechten Traum, aus dem wir hoffentlich bald wieder erwachen werden.

Irgendwann dämmert es dann doch, dass das Unvermeidliche eingetreten ist.

Häufig behalten wir die Trennung und unseren Liebeskummer noch für uns, weihen niemanden aus unseren Freundeskreis ein. Manche kämpfen in dieser Zeit um eine zweite Chance für die Beziehung.

Wenn klar ist, dass es kein Zurück mehr gibt, kommen wir in die Phase zwei.

2. Phase: Aufbrechende Gefühle

Wenn die letzte Hoffnung gegangen und wir verstanden haben, dass es aus ist, überfällt uns ein wahres Gefühlschaos. Wir sind völlig verzweifelt, wieder alleine zu sein und können uns kaum vorstellen ohne den Partner weiterleben zu können.

So fragen wir nach dem Sinn und quälen uns mit Selbstvorwürfen, was hätte alles anders sein können.

Wir werden überrollt von Traurigkeit, Weinkrämpfen und der Angst, dass wir alleine das Leben nicht meistern können. Auch unser Körper reagiert mit Unruhe, Herzrasen, Schlafstörungen, zu viel oder zu wenig Appetit.

Manchmal wechselt die Stimmung auch in kurze, abgeklärte Momente, in denen wir uns befreit und offen für Neues fühlen. Doch bei der nächsten gemeinsamen Erinnerung fallen wir wieder in uns zusammen.

Gegen Ende der zweiten Phase verspüren wir Wut. Wir sind schwer enttäuscht, was wir alles für den Partner und die Beziehung getan haben. Wir empfinden es als unfair, dass wir so leiden, während unser/e Ex vermutlich glücklich ist.

3. Phase: Die Neuorientierung

Auch wenn die Trauer und der Schmerz über die Trennung noch vorhanden sind, so finden wir nun Schritt für Schritt wieder zurück in unseren Alltag. Wir können uns ablenken und uns sogar an kleinen Dingen wieder erfreuen.

Mittlerweile haben wir gelernt, die Katastrophe zu akzeptieren und mit unserem Kummer umzugehen. Die Zuversicht steigt, dass das Leben auch ohne den Partner weiter gehen kann.

Langsam schaffen wir es einen rationalen Blick auf die Beziehung zu richten. Wir erkennen sowohl die Stärken, als auch die Schwachstellen beim Ex-Partner und auch bei uns selbst. Vielleicht sind wir zu viele Kompromisse eingegangen und haben unsere Bedürfnisse vernachlässigt? Selbstreflexion ist nun möglich. Damit schwindet nun auch nach und nach die Idealisierung unserer einst großen Liebe.

4. Phase: Akzeptanz und Neuanfang

Wir haben unsere innere Balance im Großen und Ganzen wiederhergestellt. Unsere Zuversicht in unsere Zukunft wächst, und wir öffnen uns den neuen Möglichkeiten im Leben und vielleicht auch wieder der Liebe.

Ab und an empfinden wir schon noch Traurigkeit oder auch Wut, doch die heftigsten Gefühlsregungen sind überstanden.

Wie lange dauert Liebeskummer?

Wir durchlaufen alle diese Trennungsphasen, der eine schneller, der andere langsamer. Jeder braucht seine eigene Zeit. Die Umstände spielen dabei auch eine Rolle. Gibt es z.B. gemeinsame Kinder, durch die man immer wieder in Verbindung zueinander ist oder entsteht neue Hoffnung zur Rückkehr des Partners, bremst das den Loslass-Prozess ein Stück weit aus.

Auch können wir zwischen den einzelnen Phasen hin- und her springen. Sind wir bspw. bereits auf dem Weg, uns für eine neue Beziehung zu öffnen (Phase 3 oder 4) und begegnen unseren Partner wieder, möglicherweise mit einer neuen Liebe an der Seite, kann dies direkt unsere enttäuschten und doch noch nicht ganz verarbeiteten Gefühle wieder aufflammen lassen und uns in die Phase 2 des Gefühlschaos zurückwerfen.

Es lässt sich jedoch sagen, dass es mit der Zeit immer mehr Momente geben wird, in denen deine Aufmerksamkeit nicht mehr überwiegend auf die Trennung gerichtet ist.

Was hilft den Herzschmerz zu lindern?

Hier sind einige Anregungen, die dir gegen den Trennungsschmerz helfen können:

1. Nimm dir ausreichend Zeit, um zu trauern.

Gefühle verschwinden leider nicht einfach, nur weil wir das wollen. Du darfst weinen so viel zu willst, denn Tränen lösen deine Gefühlsspannungen. Vermeide jedoch unkontrollierte Trauermomente, indem du deinem Trennungsschmerz freie Hand lässt. Reserviere dir täglich eine bestimmte Zeit, in der du ganz bewusst deinen Liebesschmerz zulassen kannst.

2. Darüber reden

Wenn du jemanden hast, mit dem du über deine Gedanken und Gefühle reden kannst, dann hilft das sehr. Verständnis, Trost und Zuspruch sind in diesen Momenten ein kleiner Balsam für unsere Seele. Durch das darüber sprechen, sortieren sich auch deine Gedanken.

Alternativ hilft auch Tagebuch schreiben. Hier darf alles raus, was als Ballast an dir hängt. Auch das Schreiben ordnet die Gedanken und Gefühle.

3. Vermeide den Kontakt zum/zur Ex

Wenn du so schnell und so wenig schmerzhaft wie möglich durch diese Trennungszeit kommen möchtest, dann vermeide den Kontakt. Sei dir einfach bewusst, dass wenn du ihn/sie kontaktierst, siehst oder auch nur auf z.B. den Social Media Plattformen stalkst, fällst du immer wieder in deine Liebessucht zurück.

Daher trenne dich auch von den Gegenständen in deiner Wohnung, die dich an deine/n Ex erinnern. Packe sie in eine Kiste und verbanne sie für die nächste Zeit außer Sichtweite.

Es geht nicht darum, dass du ihn oder sie nie nie wieder sprechen oder sehen wirst, sondern, dass du schnell deine innere Balance wiederfinden kannst.

Versuche es einfach jeden Tag aufs Neue, den Abstand zu wahren.

4. Achte auf dich und deinen Körper

Gerade jetzt, wo alles in dir dafür sorgt, dein gebrochenes Herz zu heilen, ist es besonders wichtig, dass auch du deinen Teil dazu beiträgst.

Essen, Trinken, Schlafen, das braucht dein Körper jetzt um zu funktionieren und um die Seele zu regenerieren. Versuche daher immer wieder kleine Mahlzeiten zu dir zu nehmen und auf jeden Fall viel Flüssigkeit zu trinken. (Selbstverständlich alkoholfrei.)

Wenn du nicht schlafen kannst, dann versuche gezielt, deine Gedanken abzulenken. Lies etwas, höre etwas (Musik oder ein Hörbuch), schreib in dein Tagebuch oder versuche mit Meditieren dich zur Ruhe zu bringen.

5. Sei sorgsam mit dir selbst

Schenke dir selbst Verständnis und Mitgefühl. Aktuell befindest du dich in einem Ausnahmezustand. Gewohntes und Alltägliches fallen dir einfach schwer. Vielleicht siehst du zurzeit einfach nur schrecklich aus und deine Wohnung versinkt im Chaos. Du bist lustlos und unkonzentriert, kriegst gerade gar nichts mehr auf die Reihe.

Verurteile dich nicht dafür und sei zu streng mit dir selbst. So wie du gerade drauf bist, ist das ok, erlaube es dir selbst.

6. Tue dir etwas Gutes

Erinnerst du dich noch, was dir Spaß macht und du genießen kannst? Ist es Sport, Essen, Kino, Tanzen, Konzerte, Malen, Reisen, Neues entdecken? Jetzt ist Zeit dein Hobby mal wieder hervor zu kramen. Vielleicht gibt es sogar etwas, was durch die Beziehung in den Hintergrund geraten ist oder du dem Partner zuliebe vernachlässigt hast?

Verabrede dich und gehe mal wieder vor die Tür. Sorge für ein paar kleine Glücksmomente in deinem Leben.

7. Bringe frischen Wind in dein Leben

Vielleicht hast du Lust deine vertraute Umgebung ein bisschen zu verändern? Dann gestalte deinen Lebensraum doch ein wenig um.

Eine neue Wandfarbe oder vielleicht ein paar neue Accessoires für die Wohnung?
Ein neues Kleidungsstück, eine kleine Auszeit zum Kraft tanken?

Hilfe! Ich komme mit dem Schmerz nicht alleine klar.

Niemand muss mit seinem Liebeskummer alleine fertig werden. Wenn du Unterstützung in Anspruch nehmen möchtest, sind hier ein paar Ideen:

  • Fahnde nach Personen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und tausche dich regelmäßig mit ihnen aus. Achte jedoch bitte darauf, dass ihr euch gut tut und der Austausch dich stärkt (statt dich noch weiter herunterzieht).

  • Für einen bewussten Umgang mit deinen Gefühlen und einer liebevollen, achtsamen Verarbeitung der Trennung empfehle ich dir ein paar Gespräche mit einem Coach. Eine professionelle Unterstützung hilft dir u.a. dabei, unbewusste Mechanismen aufzudecken und zu lösen, damit du gestärkt aus dieser Herzschmerz-Erfahrung hervorgehst. Ich bin sehr gerne für dich da, wenn du dir das wünschst!

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Wer schreibt denn hier?

Porträt Steffi Linke, Coach bei Liebe und Beziehungen, Praxis für Lebens- und Liebesglück


Hey, ich bin Steffi und ich bin überzeugt davon, dass jeder glückliche, erfüllende Beziehungen genießen kann, wenn du verstehst, dass alles bei dir selbst beginnt.

Vielleicht machst auch du die Liebe verantwortlich, dass sie nicht glücklich macht, dass sie verletzt und weh tut oder dass sie schwer zu finden und auch zu halten sei.

Doch es ist nicht die Liebe, die für all das verantwortlich ist, sondern es ist das, wie du über sie denkst und was du von ihr hältst.

Und darüber schreibe ich dir hier, damit du verstehen lernst, dass die Liebe die einzigste und stärkste Kraft ist, mit der du all deine Herausforderungen in deinem Leben bewältigen kannst.

Erfahre hier mehr von mir.

5 Kommentare

  1. Ich glaube, erst wenn wir komplett in der Selbstliebe sind, empfinden wir keinen Schmerz mehr. Wir lieben uns so wiw wir sind und auch das Leben. Ob da nun ein Partner ist oder nicht. Gerade nach einer Trennung ist die Selbstachtung oftmals am Boden. Dabei ist es niemals zu spät, um Dich besser kennenzulernen und Deinen Gedanken Glauben zu schenken. Es ist an der Zeit für ein Date mit Dir selbst!

    Ganzwunderbarer Grüße

    Antworten
    • Herzlichen Dank für deinen Kommentar, Melanie. Ja es stimmt, liebevoll auf sich selbst zu achten, stärkt unser Wohlgefühl. Dabei finde ich wichtig, zu spüren, was uns wirklich gut tut. Unsere Gedanken sollten wir regelmäßig hinterfragen, denn diese sind es oft, die uns die verrücktesten Geschichten erzählen, mit denen wir uns selbst im Wege stehen.
      Liebe Grüße, Steffi

      Antworten
  2. Ein guter Artikel, der die Phasen sehr gut Beschreibt. Für besonders wichtig halte ich das Trauern. Häufig wird gerade am Anfang von Freunden zur exzessiven Ablenkung geraten. Doch leider kommt dann die Trauer teilweise zu kurz.

    Antworten
    • Lieber Rainer,
      ja, genau so ist es. Das Trauern ist sehr wichtig, weil wir uns in den Momenten damit auseinander setzen, was die Trennung mit uns macht. Wir können in dem Prozess herausfinden, was genau uns so sehr verletzt und leiden lässt. Und wenn wir es wagen, noch genauer hinzuschauen, so können wir unsere innere Wunde, die solch eine Trennung zum Vorschein bringt, erkennen. Mit jeder Erkenntnis ist dann auch Heilung möglich, sodass uns zukünftige Trennungssituationen nicht mehr so völligst aus der Bahn werfen.

      Freunde tun das Beste, was sie aus ihrer Sicht geben können. Oft sind sie mit der Situation überfordert, denn plötzlich „funktioniert“ ihr Freund nicht mehr so wie sonst und sie wollen doch, dass es uns einfach wieder gut geht.

      Wenn wir den Liebeskummer annehmen und auch unserer Trauer ausreichend Zeit geben, kann er dann auch vergehen.

      Vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar.
      Liebe Grüße,
      Steffi

      Antworten
  3. Hallo, die Website gefällt mir richtig gut. Vor allem das Thema Wann hört das endlich auf, weh zu tun, finde ich wirklich großartig! Leider kennen wir alle diesen schmerz und es gut solche Berichte zu lesen gibt um den Schmerz zu Linder oder sogar zu helfen das es vorbei ist.
    Danke dafür und liebe Grüße.

    Antworten

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